Die optischen Konstanten von Kalkspat im Gebiet der Grundschwingungen

Deformationsbewegungen gedeutet, obwohl nicht auszuschließen ist, daß auch CC-Valenzschwingungen beteiligt sind. Darüber hinaus darf nicht außer Acht bleiben, daß selbst durch Schwingungskopplung eine kontinuierliche Änderung des Charakters einer Frequenz mit variierender Halogensubstitution erwartet werden kann. Die Infrarotspektren fast aller Pentaerythrithalogenide sind durch zwei starke Banden zwischen 900 und 800 c m 1 gekennzeichnet. Diejenige mit der höheren Wellenzahl ist unabhängig von der Masse der Halogenatome und tritt nur dann auf, wenn in der Molekel die OH-Gruppe vorliegt. Sie kann daher als von der Schaukelschwingung der CHoOH-Gruppe herrührend angesehen werden. Die Bande mit der kleineren Wellenzahl findet sich indessen nur in den halogenhaltigen Verbindungen und ist masseempfindlich. Folglich entspricht sie der Schaukelschwingung der CH2X-Gruppen. Das Gebiet unterhalb 800 c m 1 ist durch sehr breite Banden bei ca. 650 c m 1 charakterisiert; sie sind vermutlich auf Torsionsschwingungen der CCOH-Gruppen zurückzuführen. In den gleichen Bereich fallen auch die CX-Valenzschwingungen, die demzufolge teilweise überdeckt werden. Nur bei den Chlorund Jodverbindungen lassen sich einige Absorptionsbanden als CX-Schwingungen identifizieren. Die Lage der CCl-Schwingungen ist wenig konstant; eine Regelmäßigkeit in den Frequenzverschiebungen läßt sich nicht erkennen. Da bei den CH2Schaukelschwingungen analoge Änderungen feststellbar sind, können beide als gekoppelt betrachtet werden.